20.05.2019
Solide und stabil präsentierte sich die Raika
Ritten ihren Mitgliedern bei der Vollversammlung
am 29. April. Die Bank wartete 2018 mit einem
respektablen Gewinn in der Höhe von 8,3 Millionen
Euro auf. Die Konsolidierung sei durch konsequente
Arbeit gelungen, betonte Obmann Peter Göller.
Die Raika Ritten hat im vergangenen
Jahr 2018 nach 2015 ihr zweitbestes
Ergebnis eingefahren. Wie ist das
trotz der derzeit herausfordernden
Zeiten für Banken möglich?
Peter Göller: Wir sind mächtig stolz,
dass wir ein so hervorragendes Ergebnis
schreiben konnten. Das ist für
uns in mehrfacher Hinsicht wichtig:
Zunächst stärken wir damit unser
Eigenkapital ganz erheblich und
gehören zur Gruppe der besten Raiffeisenbanken
in der Gruppe der CCB.
Außerdem ist dieses Ergebnis eine
Bestätigung der Konsolidierungsstrategie,
die wir vor ein paar Jahren
eingeschlagen haben.
Die vergangenen vier Jahre gehören
insgesamt zu den erfolgreichsten
der gesamten Bankgeschichte der
Raika Ritten. Worauf führen Sie den
steten Zuwachs zurück?
Peter Göller: In erster Linie haben
wir diesen Erfolg unseren hervorragenden
Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern zu verdanken. Ihr täglicher
Einsatz hat diese Ergebnisse
möglich gemacht. Vom Direktor bis
zu den Raumpflegerinnen haben wir
ein starkes Team, dem unser aller
Dank gebührt. In den vergangenen
Jahren haben wir uns nicht auf
Wachstum konzentriert, sondern
vor allem auf die Stärkung der Bank.
Sie ist deshalb nur sehr wenig gewachsen.
Aber Qualität ist wichtiger
als Größe.
Was passiert mit dem letztjährigen
Gewinn von 8,3 Millionen Euro?
Peter Göller: Wie in jeder Genossenschaft
darf der Gewinn nicht an die
Mitglieder ausgeschüttet werden. Er
wird deshalb zur Stärkung des Eigenkapitals
den Rücklagen zugeführt. Ein
kleiner Teil geht an den Mutualitätsfond
zur Förderung der Genossenschaften
und ein Teil ist für Spenden
und die Unterstützung von sozialen
Initiativen beiseitegelegt worden.
Dabei ist festzuhalten, dass das den
gesetzlichen Vorgaben und dem Willen
der Mitglieder entspricht.
Im vergangenen Jahr hat die Raika
Ritten jeden neunten Euro des
Gewinns für das Gemeinwohl
bereitgestellt. Bei der Vollversammlung
haben Sie betont, Sport, Kultur,
Soziales und Wirtschaft weiterhin
intensiv fördern zu wollen. Warum?
Peter Göller: Die Raika Ritten hat
im vergangenen Jahr rund 970.000
Euro für Sponsoring, Spenden und
Beiträge vergeben. Das ist eine
imponierende Zahl, die erst erwirtschaftet
werden muss. Das ist uns
aber durch den Zuspruch unserer
Kundinnen und Kunden und Mitglieder
sehr gut gelungen. Es liegt
in den Genen der Raiffeisenkasse
Ritten, dass sie das Gemeinwohl im
Tätigkeitsgebiet fördern und stärken
soll. Das ist auch in der Satzung so
festgeschrieben. Wir machen das
nicht aus einem Selbstzweck heraus,
sondern weil diese Bank dazu beiträgt
und in der Vergangenheit stark
dazu beigetragen hat, den Ritten
zu fördern. Viele Kundinnen und
Kunden berichten, wie wichtig der
Beitrag der Bank für das Entstehen
ihrer Unternehmen war. Diese haben
dann wieder Arbeitsplätze und
damit die Möglichkeit für deren Mitarbeiter
geschaffen, für die Zukunft
zu planen. Die Raika Ritten war und
ist ein Stabilisator für das gesamte
Gemeindegebiet. Es gibt großartige
Geschichten und Anekdoten, die
vom Mut und oft auch von einer
Portion Schläue unserer Vorgänger
erzählen. Sie haben vielen Betrieben
auf dem Ritten in brenzligen
Situationen geholfen.
Der CET 1 ratio, der Anteil des harten
Kernkapitals der Raika Ritten,
hat im vergangenen Jahr fast 16
Prozent betragen, das Limit der
Banca d’Italia lag bei 7,6 Prozent.
Wie wichtig ist Ihnen ein hoher
Eigenkapital-Anteil?
Peter Göller: Ein starkes Eigenkapital
ermöglicht uns den Aufstieg in die
erste und beste Gruppe der Banken
der CCB. Das garantiert uns innerhalb
der Gruppe große Freiheiten,
weil wir ja offensichtlich gut arbeiten
und die Gelder der Mitglieder
und Kunden sehr gut verwalten.
Seit Jänner 2019 ist die Raika Ritten
Teil der Cassa Centrale Banca CCB.
Wie kommen Sie damit zurecht?
Peter Göller: Es ist für alle ein Umstieg
und ein Kennenlernen – für
die CCB genauso wie für uns. Wir
bemühen uns, unseren Platz im
System zu finden und zu behaupten,
indem wir auf die Einzigartigkeit
unserer Bank verweisen. Wie überall
im Leben kommt es dabei auch
zu Kompromissen.
Welche Ziele verfolgen Sie heuer
mit der Raika Ritten, welche in den
nächsten beiden Jahren?
Peter Göller: Wir haben seit vergangenem
Jahr einen neuen Vorstand,
der die Geschicke dieser Bank mit
sehr viel Fachwissen und Elan lenkt.
Seit der Entscheidung unserer Mitglieder
im Spätherbst 2016, uns der
CCB anzuschließen, mussten wir
uns intensiv mit diesem Thema beschäftigen.
Dazu kommt die ständig
wachsende Bürokratie, die uns und
unsere Kundinnen und Kunden viel
Zeit und einiges an Nerven kostet.
Künftig werden wir uns noch mehr
um die Bedürfnisse unserer Kundschaft
kümmern. Das zeigt sich nicht
zuletzt am neuen Erscheinungsbild
und an der aktuellen Werbung.
Warum werben Sie für eine
Mitgliedschaft bei der Raika Ritten?
Peter Göller: Ich versuche Menschen
zu überzeugen, Mitglied bei unserer
Bank zu werden. Sie ist ein absolutes
Erfolgsprojekt, das zeigt, was erreicht
werden kann, wenn Menschen sich
zusammentun, um sich gegenseitig
zu helfen. Ich bin stolz und dankbar,
dass die Mitglieder diesem Vorstand
und mir als Obmann das Vertrauen
ausgesprochen haben, dass wir diese
Bank gut verwalten. Und das kann
ich versprechen: Als Vorstand sind
wir mit viel Herzblut und Elan bei der
Arbeit. Wir treffen uns jede Woche
für drei bis vier Stunden, aber es gibt
kaum eine Sitzung, bei der jemand
fehlt. Unseren Mitgliedern zeigen
wir damit, dass wir ihren Auftrag
sehr ernst nehmen und im Interesse
unserer Bank arbeiten.